Der E-Bike Akku – Typen, Ladedauer und Lebenszeit

Neben dem Motor ist der E-Bike Akku die essentielle Komponente bei einem E-Bike, denn sie sind der Grund für den schnellen Antrieb. Sie speichern die Energie und geben diese an den Motor weiter. Über die Jahre wurden nicht nur die Fahrräder sondern auch die Akkus immer weiter entwickelt. Sie werden effizienter und bringen so den Motor zu immer mehr Leistung. Außerdem sind über die Zeit unterschiedliche Akkuarten und Positionen für die Akkus entstanden. 

Die Positionen von E-Bike Akkus

E-Bikes mit Gepäckträger Akku

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen abnehmbaren und integrierten Akkus. Beim Kauf ist dann auch die Position des Akkus wichtig. Denn mit dieser ändert sich auch der Schwerpunkt des Pedelecs. Gerade bei Akkus, die am Gepäckträger montiert werden, wird der Schwerpunkt des Fahrrads nach hinten verlagert. Das kann das Fahrverhalten beeinflussen.

Der Vorteil bei einem Akku im Gepäckträger ist, dass so E-Bikes mit tiefem Einstieg angeboten werden können. Daher haben meist E-Citybikes einen Akku am Gepäckträger. Außerdem können diese Akkus leicht abgenommen und nachgerüstet werden und sind im Vergleich zu Rahmenakkus eher unauffällig. 

Variationen von Rahmenakkus

Eine weitere Möglichkeit, Akkus an einem E-Bike anzubringen sind Rahmenakkus. Diese können entweder (voll-)integriert oder abnehmbar sein. Abnehmbare Rahmenakkus werden entweder auf dem Unterrohr oder hinter bzw. vor dem Sitzrohr angebracht. Die weiter verbreitete Variante ist die Montage am Unterrohr. Hier ist der Akku zum einen vor Steinschlag geschützt und lässt sich leicht abnehmen sowie wechseln. Ideal also, wenn zwei Akkus zur Verlängerung der Reichweite genutzt werden.

Allerdings ist das auch die optisch dominanteste Option und es bleibt wenig bis kein Platz mehr für Flaschenhalter. Eine Befestigung hinter oder vor dem Sitzrohr bietet einen geringeren Platzbedarf am Rad und somit mehr Platz am Rahmendreieck. Bei einer Montage hinter dem Sitzrohr ist die Entnahme des Akkus oder ein Wechsel etwas umständlicher.

Vollintegrierter vs. teilintegrierter E-Bike Akku

Vollintegrierte Akkus werden am häufigsten im Unterrohr des Rahmens verbaut. Sie sind dabei entweder fest oder herausnehmbar. Durch die Integration in den Rahmen wird das E-Bike aerodynamischer und der Akku gliedert sich außerdem besser in das Erscheinungsbild des Fahrrads ein. Zudem sind nicht nur die die Akkus besser vor Umwelteinflüssen aller Art geschützt, sondern auch die Verkabelung.

Allerdings sind E-Bikes mit voll integrierten Akkus meist schwerer als andere E-Bike Modelle. Das liegt vor allem daran, dass die Öffnung im Unterrohr den Rahmen schwächt. Das muss dann mit mehr Material und einer aufwändigeren Konstruktion ausglichen werden. So erklärt sich auch der höhere Preis der für solch ein E-Bike in der Regel gezahlt wird. Außerdem solltest du bedenken, dass bei nicht herausnehmbaren Akkus das Fahrrad komplett an der Steckdose stehen muss. Das wird dann zum Nachteil, wenn das Fahrrad keinen Standort mit direktem Stromanschluss hat. 

Teilintegrierte Akkus sind leichter zugänglich und schützen den Akku dennoch besser vor Umwelteinflüssen. Sie können auch ausgetauscht werden und bieten so auch die Möglichkeit, einen Ersatzakku für längere Fahrten mitzunehmen. Allerdings birgt diese Flexibilität auch Risiken. Teilintegrierte Akkus können ähnlich wie alle abnehmbaren Teile an einem Fahrrad leicht geklaut werden. Es ist daher ratsam, den Akku immer mitzunehmen, wenn das E-Bike abgestellt wird.

Laufzeit und Kapazität von E-Bike Akkus

Am häufigsten sind bei E-Bike Akkus Kapazitäten von etwa 400 bis 625 Wh. Doch was bedeutet das überhaupt. Meist wird die Kapazität in Wh (Wattstunden) angegeben. Diese ergibt sich aus der Spannung (V) und der Ladungsmenge (Ampere). Die Formel dafür lautet 

Wh = V * Ah 

Übersetzt bedeutet das folgendes: Eine Wattstunde entspricht der Energie, welche ein Akku mit einer Leistung von einem Watt in einer Stunde aufnimmt oder abgibt. Ein E-Bike Akku mit 450-Watt, der eine Stunde lang läuft, setzt also 450 Wh um. Bei der Bewertung eines Akkus gilt also: Je höher die Wattstunden desto leistungsstärker ist der E-Bike Akku. Daher ist auch ein Vergleich von verschiedenen Akkus anhand der Wattstunden am einfachsten.

Die Kapazität des Akkus bedingt also auch die Laufzeit. Je mehr Leistung der Akku hat, desto länger bzw. weiter kann man damit fahren. Neben der Kapazität wird die Reichweite allerdings durch viele weitere Faktoren beeinflusst. Dazu gehören:

  • das Fahrverhalten und der Fahrstil
  • der Pedaleinsatz
  • das Gesamtgewicht des Fahrrads
  • Steigung/Gefälle des Geländes
  • die Energie-Rückgewinnung (Rekuperation)
  • die Außen- und Akkutemperatur

Akku-Laufzeit positiv beeinflussen

Es gibt natürlich ein paar Tricks und Kniffe, die Laufzeit und somit auch die Reichweite deines E-Bikeakkus positiv zu beeinflussen. Du kannst zum Beispiel so lange es geht im energiesparenden Modus (ECO) fahren und dabei immer gleichmäßig in die Pedale treten. Zusätzlich sollten häufiges Anhalten und starke Beschleunigen vermieden werden, um die Reichweite zu verlängern. Zur weiteren Entlastung des Akkus ist es sinnvoll, immer den richtigen Gang zu verwenden. Auch feste Wege und ein guter Reifendruck begünstigen die Kapazität des Energiespeichers. 

Auch das Wetter beeinflusst die Leistung der Akkus. Besonders gegenüber starken Temperaturschwankungen sind die Geräte sehr empfindlich. Extreme Temperaturen sind daher zu vermeiden. Die idealen Temperaturen liegen in der Regel zwischen 5 °C und 25 °C. Deshalb sollte der Akku wenn möglich immer bei Zimmertemperatur gelagert werden. Im Winter solltest du darauf achten, dass bei Minusgraden weniger Leistung zur Verfügung steht und die Geräte sich schneller entladen. Beim anschließenden Aufladen ist es dann besonders wichtig, den Akku erst wieder auf Zimmertemperatur aufzuwärmen.

Lebensdauer eines E-Bike Akkus

Aktuelle Akkus haben laut Hersteller in der Regel eine Lebensdauer von 500 bis 700 Ladezyklen. Die Ladekapazität nimmt allerdings nach etwa 500 Voll-Ladezyklen nach und nach ab. Daher solltest du beim Kauf eines E-Bikes auch immer die Kosten für einen Ersatzakku mit in deine Kaufentscheidung einbeziehen, denn diese belaufen sich oft auf 300 bis 700 Euro!  Die Haltbarkeit variiert je nach Hersteller, Ladezyklen, Nutzung und Pflege und liegt zwischen 2 bis 5 Jahren. Danach haben die Akkus eine Restkapazität von 60 bis 70 Prozent.

Damit du auch möglichst lange Spaß an deinem E-Bike hast, ist es wichtig, den Akku richtig zu pflegen. Das bedeutet vor allem, dass du deinen Akku vor Temperaturen über 25 Grad uns starker, direkter Sonneneinstrahlung schützt. Auch Minusgrade mag ein E-Bike- Akku nicht. Nimm deshalb im Winter wenn möglich den Akku mit ins warme. Es ist außerdem ratsam, immer die Original-Ladegeräte zu verwenden. Ein “Einfahren“ ist bei neuen Akkus nicht mehr notwendig. Stattdessen sollte man von einem mehrmaligen vollladen absehen. Akku-freundlicher ist es, wenn die Ladung zwischen 60 und 90% liegt.

Bei einer längeren Lagerung sollten du darauf achten, dass sich der Akku nicht tiefenentlädt. Lade den Akku dazu mindestens einmal im halben Jahr wieder auf. Nach den Fahrten ist empfiehlt es sich, den Akku zu säubern und auf Schäden zu überprüfen. Auch vor Wasser sollte der Akku bestmöglich geschützt sein 

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