Berlin Bike Sharing

Mit dem Fahrrad Berlin entdecken

Eine Radtour durch eine Großstadt – ob das Spaß macht? In Berlin auf jeden Fall, aber nur dann, wenn man weiß, welche Wege man nehmen und welche man lieber meiden sollte. Berlin ist sicherlich nicht so fahrradfreundlich wie Amsterdam oder Kopenhagen, aber es hat sich einiges getan in der deutschen Hauptstadt: vor allem in den Innenstadtbezirken Friedrichshain-Kreuzberg, Prenzlauer Berg und Mitte.

Fahrradfahren im Berliner Alltag

Für immer mehr Berlinerinnen und Berliner entwickelt sich das Rad zum bevorzugten Fortbewegungsmittel, auch wenn es an der ein oder anderen Stelle noch an Infrastrukturen mangelt. Jeden Morgen schwingen sich mehr und mehr Menschen in den Sattel, um alltägliche Ziele zu erreichen – ob es nun zur Arbeit, zum Einkaufen oder zur KiTa geht.

In einer verkehrsreichen Stadt wie Berlin ist das Fahrrad auf kurzen bis mittleren Distanzen unerreicht schnell. Kein Stau, keine Parkplatzsuche und ein Fitnessbaustein für den Tag ist auch schon erledigt. Kein Wunder, dass Radfahren in Berlin immer beliebter wird.

Zum Einsatz kommen dabei praktisch alle Fahrradtypen. Weit verbreitet sind bei Alltagsfahrern traditionell Trekkingräder und Citybikes. Dazu gesellen sich Berliner Hipster mit stilvollen Urban Bikes oder Vintage Stahlrennern aus den 1970er und 1980ern. Sport- und Tourenräder mit Mixte-Rahmen aus derselben Epoche stehen bei jungen Frauen hoch im Kurs, während das gute alte Hollandrad nach wie vor bei jungen Familien sehr beliebt ist.

Berlin Futurium – perfekt per Rad erreichbar Foto: U. Gries

Verstärkt sieht man in den letzten Jahren auch Cargobikes und Lastenräder auf Berlins Straßen. Bei diesem Radtyp hat der elektrische Antrieb auch schon seinen Siegeszug angetreten. Bislang allerdings nur in der E-Cargo Variante. Konventionelle E-Bikes sind innerhalb des Berliner S-Bahn-Rings nach wie vor eine Ausnahme. In den Außenbezirken und im Berliner Speckgürtel werden sie bei Pendlern und für den Freizeitbereich allerdings zunehmend beliebter.

Bike Sharing liegt im Trend

Wer kein eigenes Fahrrad zur Verfügung hat oder sich spontan entschließt, die Stadt zu erradeln, findet in Berlin zahlreiche Optionen zur Nutzung bzw. Miete vor. Bike-Sharing liegt im Trend: bei Einheimischen wie bei Besuchern. Die gängigen Verleihsysteme sind in der Hauptstadt vertreten.

Bike Sharing Berlin Jump fahrräder vor dem Bode Museum

Foto: Sabine J.

Daneben gibt es noch einige Fahrradvermietungen oder ListnRide. „Wir sind das Airbnb in Sachen Fahrrad“, bringt Gert-Jan van Wijk, Gründer und Geschäftsführer von ListnRide, seine Idee auf den Punkt. Radliebhaber können dort besondere Fahrräder – vom Singlespeed bis zum E-Cargobike – für einen kürzeren oder längeren Zeitraum von privaten oder gewerblichen Anbietern mieten.

Like a Local

So ausgestattet kann es losgehen. Doch Berlin ist groß. Es macht daher Sinn, sich ein paar Tage Zeit zu nehmen und sich einige der Berliner Kieze intensiv zu erfahren. Das ist einfacher, als man denkt. Wer nicht seiner Intuition folgen möchte, kann sich entweder geführten Touren anschließen oder auf eine digitale Lösung wie die BikeCitizens App zurückgreifen. Hiermit lässt sich gut durch Berlin navigieren.

Am schönsten ist es sicherlich, sich einfach treiben zu lassen und die Stadt aus der Fahrradperspektive zu entdecken. Mit dem Rad ist man dicht dran am Geschehen, nimmt Gerüche und Menschen direkter wahr und ist dennoch schnell genug, um auch größere Distanzen bequem zu überbrücken.

Die attraktivsten Strecken finden sich jenseits der Hauptverkehrsachsen, auch wenn es sich durchaus lohnt, die Straße des 17. Juni einmal entlang zu radeln oder den Potsdamer Platz per Rad zu durchqueren.

Für einen Kiez wie Kreuzberg oder Prenzlauer Berg sollte man mindestens einen halben Tag zur Erkundung einplanen. Denn bei einer Stadttour geht es schließlich weder um Geschwindigkeitsrekorde noch um Kilometerfressen. Der Weg ist das Ziel.

Am Wegesrand laden in Berlin zahlreiche Cafés und Restaurants zum Verweilen an.   Auch bekanntere und weniger bekannte Sehenswürdigkeiten mit entsprechenden Zeitfenstern sollten bei einer Tour eingeplant werden.

Abschließen nicht vergessen.

Was überall für das Thema Sicherheit gilt, gilt in Berlin ganz besonders. Safety first heißt die Devise – für das Fahren ebenso, wie für das sichere Parken. Ordentliche Abstellmöglichkeiten gibt es nicht überall. Von elementarer Bedeutung ist es für die Diebstahlsicherheit aber, dass man sein Rad an einen festen Gegenstand anschließt. Wenn die Fahrradständer voll sind, findet sich immer ein Plätzchen.

Empfohlene Touren

  • Berliner Mauerradweg
  • Kieztouren durch Kreuzberg und Prenzlauer Berg
  • Berliner Gewässer – Spree, Landwehrkanal und Wannsee
  • Mit dem Fahrrad das Umland entdecken – Ausflug nach Potsdam

Auf diesem Blog werden wird mit Start der Ausflugssaison monatlich eine Tour in Berlin vorstellen und zum Nachfahren beschreiben.

Fahrradverleih

In Berlin lassen sich an vielen Orten der Stadt Fahrräder mieten. Vor allem in Berlin Mitte, am Bahnhof Zoo und am Alexanderplatz sowie direkt an zahlreichen Hotels finden sich Vermieter. Ein normales Fahrrad zu mieten, kostet durchschnittlich etwa 12 Euro.

Neben den üblichen City-Bikes gibt es noch viele andere Arten von Fahrrädern. Vor allem auf ListnRide findet man auch Tandems, Kindertransportfahrräder oder E-Bikes

Geführte Fahrradtouren

Mehrere Fahrradvermieter bieten auch Fahrradtouren an. Daneben gibt es auch Spezialanbieter, die sowohl Touren, als auch dafür geeignete Fahrräder anbieten. Angeboten werden spezielle Themenführungen, beispielsweise zu Relikten der DDR im Ostteil Berlins oder zu kulturellen Höhepunkten wie der Museumsinsel sowie zu Sightseeing-Highlights wie dem Potsdamer Platz oder dem Brandenburger Tor, das man sogar mit dem Rad durchfahren kann.

Sicherheitstipps für Radfahrer in Berlin

Radwege benutzen

Im eigenen Interesse sollten Radwege immer genutzt werden. Radwege müssen allerdings nur dann benutzt werden, wenn sie durch ein blaues Schild als solcher gekennzeichnet sind. Das wissen jedoch nicht alle Autofahrer und reagieren häufig auch so, wenn man sie auf der Straße aufhält. Radfahrampeln gelten übrigens immer für Radfahrer unabhängig davon, ob sie Radweg oder Straße benutzen.

Aufpassen bei Rechtsabbiegern

Hauptgefahren sind unachtsam geöffneten Autotüren ebenso, wie rechtsabbiegende Fahrzeuge, insbesondere Busse und Lkws. Diese übersehen leider häufig Radfahrer, die sich im „toten Winkel“ befinden. Daher gilt besondere Vorsicht an Kreuzungen. Im Zweifel lieber kurz warten, als sein Leben zu riskieren.

Rücksicht hat Vorfahrt

Fahrradfahrer sollten sich immer bewusst sein, dass sie zu den schwächeren Verkehrsteilnehmern gehören und das Verletzungsrisiko besonders hoch ist. Dabei gefährden Radfahrer sich häufig auch selbst, indem sie Regeln missachten, rechts überholen, rote Ampeln als Aufforderungen zum Sprint betrachten etc.

Am sichersten bewegt man sich generell eher auf ruhigeren Nebenstraßen, auch wenn hin und wieder das Berliner Kopfsteinpflaster abschreckt.

Text: Sabine J. | Ulrich Gries

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